Die abwechslungsreiche Schnupperlehre bei den Automatikern im Lernpark von Müller Martini brachte Fabian Leuzinger die Gewissheit: genau diesen Job will ich lernen! Im dritten Lehrjahr hat er sich nun bereits ein fundiertes Grundwissen angeeignet und sammelt wertvolle Praxiserfahrung in den Abteilungen.
Ich denke, mir ging es im letzten Schuljahr ähnlich wie vielen anderen Schülern. Ich hatte nicht wirklich eine Ahnung davon, welchen Beruf ich erlernen möchte und welcher Job am besten zu mir passen könnte. Mediamatiker hörte sich für mich irgendwie spannend an. Doch als ich endlich einen Schnuppertag absolvieren konnte, war ich total enttäuscht von der Arbeit. Und so beschloss ich, nach dem Abschluss der Sekundarstufe erst einmal ein weiteres Schuljahr an der Bezirksschule anzuhängen.
Nun wusste ich aber immer noch nicht, welcher Beruf mir Spass machen würde. Also ging ich bei der Berufsberatung vorbei. Und das brachte endlich die Wende, denn ich wurde dort wirklich sehr gut informiert und beraten. Mein Berater stellte mir verschiedenste Berufe vor, auch solche, die ich bisher gar nicht auf dem Radar gehabt hatte. Bei den dreien, die mich am Meisten begeisterten, suchte ich wiederum eine Firma zum Schnuppern. Ich konnte mir einen Arbeitsplatz bei den Hoch- und Tiefbauzeichnern und den Konstrukteuren anschauen. Und eine Schnupperlehre bei den Automatikern von Müller Martini machen.
Abwechslungsreiches Schnuppern
Hier hat es mir am besten gefallen. Und das lag nicht nur an der perfekten Organisation und Betreuung (was ich an anderen Orten ganz anders erlebt hatte…). Bereits während dieser zwei Schnuppertage bekam ich einen Eindruck davon, wie abwechslungsreich dieser Job ist. Ich wurde dabei von Lernenden im zweiten Lehrjahr begleitet, die mir alles vorstellten und mich durch ein detailliertes Dossier führten. Nach etwas Theorie, die gleich mit der Beantwortung von Fragen gefestigt wurde, ging es bereits an erste praktische Übungen. Zum Beispiel konnte ich eine Förderbandsteuerung verdrahten. Diese durfte ich dann auch gleich testen, Fehler finden und korrigieren. Zum Schluss programmierte ich noch eine Kransteuerung. Wow, das war ganz schön viel Input, aber ich hatte grossen Spass an dieser Arbeit.
Also schickte ich gleich meine Bewerbung ab und wurde zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Ich war extrem nervös, doch der für mich zuständige Berufsbildner Janick Suter machte das sehr professionell und entspannt. Ich konnte die verschiedenen Fragen gut beantworten und bestand auch den Eignungstest. Überraschenderweise erhielt ich gleich nach dem Gespräch die Zusage. Ich war sehr erleichtert, dass ich nun bereits ein Jahr vor Schulende eine fest zugesagte Lehrstelle hatte.
Als es losging, fuhren wir alle zusammen erstmal ins Lehrlingslager. Alle neuen Lernenden verbrachten fünf Tage in einem Lagerhaus, wo wir viel über Müller Martini lernten und gemeinsam Aufgaben lösten, aber auch viel Zeit hatten, uns kennenzulernen. Wir haben gegrillt, waren wandern oder haben einen Spielenachmittag gemacht. Ich fand es cool, für mich war es ein sehr guter Start in die Ausbildung.
Was ich auch gleich zu Beginn der Ausbildung feststellte: Der Arbeitsweg ist perfekt für mich. Denn ich wohne nur fünf Kilometer von Zofingen entfernt. Die ersten zwei Lehrjahre konnte ich deshalb immer mit dem Fahrrad zur Arbeit fahren, jetzt – nachdem ich den Führerschein habe – komme ich doch lieber mit dem Auto.
Neben Theorie auch viel Praxis
Zurück aus dem Lager, startete die Ausbildung. Die ersten zwei Ausbildungsjahre verbrachte ich hauptsächlich im Lernpark. Ich lernte zuerst einmal die Grundlagen und viel Theorie über den Automatiker-Job kennen. Dann ging es daran, erste einfachste Schaltungen aufzubauen. Wir haben viel verdrahtet und schon Pneumatik- und Sensorik-Themen angeschaut. Ich konnte erste Schemas zeichnen, Steuerungen anhand des Schemas aufbauen und testen, ob alles funktioniert. Besonders toll finde ich bei Müller Martini, dass wir hier alle Lerninhalte in der Firma vermittelt bekommen. Die sogenannten Überbetrieblichen Kurse (kurz ÜK) können wir in unserem Lernpark absolvieren und müssen dazu nicht zu anderen Firmen wechseln.
Im zweiten Lehrjahr nahm die Vorbereitung auf die Teilprüfung sehr viel Zeit in Anspruch. In der Teilprüfung müssen drei Positionen absolviert werden. In der Automation hat man eine Steuerung vor sich, bei der Fehler gesucht und behoben werden müssen. Diese wird dann getestet, es werden Messungen vorgenommen und eine Erweiterung programmiert. Im Bereich mechanische Fertigung muss eine Platte nach Vorgabe gebohrt, gefeilt und mit pneumatischen Teilen bestückt werden. Dann gilt es, einen Zylinder zum Ausfahren und eine Lampe zum Leuchten zu bringen. In der elektronischen Fertigung besteht die Aufgabe darin, eine Steuerung nach einem vorgegebenen Schema zu verdrahten und zu testen. Wir wurden von unseren Betreuern sehr gut auf all diese Positionen vorbereitet und so lief die Prüfung bei mir auch sehr gut – und ich bin sehr zufrieden mit meiner Note.
Ab dem dritten Ausbildungsjahr wechselt man halbjährlich die Abteilung, um praktische Erfahrungen zu sammeln. Ich bin im Moment noch im Lernpark, um die Erstjahr-Lernenden zu betreuen und sie beim Einstieg in die Lehre zu unterstützen. Anschliessend werde ich die Montage und die Technik-Abteilung kennenlernen.
Alles ausser Sensorik
Worüber ich auch noch kurz berichten will, ist die Berufsschule. Diese besuche ich in Baden, in den ersten zwei Jahren an zwei Tagen, jetzt nur noch an einem Tag in der Woche. Es gibt praktisch kein Fach, das mir nicht gefällt. Mathe mache ich gerne und Steuerungen finde ich sehr spannend. Im Fach berufsübergreifende Projekte konnten wir zum Beispiel sehr viel Praxiserfahrung mitnehmen, als wir im Labor Steuerungen aufgebaut und getestet haben. Einzig das Thema Sensorik ist nicht so mein Fall – aber das geht den Meisten so!
Bis zu meinem Lehrabschluss in 16 Monaten dauert es ja noch ein bisschen. Was ich danach mache? Zuerst einmal plane ich, die Rekrutenschule im Militär zu besuchen, bevor ich dann ein paar Jahre auf meinem Job arbeiten möchte. Ich bekam sogar schon eine Stelle angeboten, ich hoffe, dass das dann klappt und ich dort erste Berufserfahrungen sammeln kann. Das frühe Stellenangebot zeigt mir auch, dass ich mit dem Beruf Automatiker einen zukunftsträchtigen Job erlerne, mit dem ich auf dem Arbeitsmarkt gute Chancen habe.
Wenn du dich auch für eine Lehrstelle bei Müller Martini interessierst, dann besuch unsere Berufsbildungs-Website und melde dich bei einem der Berufsbildner. Sie helfen dir gerne weiter!
Hoffentlich bis bald!
Dein |