Berufsbildung wird bei Müller Martini gross geschrieben. Persönliche Betreuung und individuelle Förderung liegen uns besonders am Herzen. Mein wichtigstes Anliegen als Berufsbildnerin für Logistiker und Logistikerinnen ist es, stets ein offenes Ohr für alle Fragen zu haben.
Die Lernenden wissen, dass sie jederzeit zu mir kommen können und wir uns ihr Anliegen gemeinsam anschauen. Sei es bei Fragen zu ihren Aufgaben, zum Schulunterricht oder zur Prüfungsvorbereitung. Und ich bin natürlich vor allem für sie da, wenn es um die persönliche Entwicklung oder um Konflikte geht. Das gestaltet sich je nach Persönlichkeit des Lernenden ganz unterschiedlich, was ich sehr spannend finde.
Ist jemand sehr selbständig, habe ich eher wenig zu tun. Benötigt jemand mehr Unterstützung, fordert die enge Betreuung viel mehr Zeit und Einsatz meinerseits. Dann besteht meine Aufgabe vor allem darin, Gespräche zu führen. Nicht nur mit den Jugendlichen, wenn es um Aufgaben geht, die sie nicht verstanden haben oder bei Schwierigkeiten am Arbeitsplatz. Wenn nötig, spreche ich auch mit den Verantwortlichen in der Berufsschule oder mit den Eltern – dies jedoch nur, wenn es Schwierigkeiten mit den Noten oder mit der Zuverlässigkeit gibt.
Am ersten Tag mit anpacken
Bei Müller Martini bekommen die Logistiker-Lernenden bereits am ersten Arbeitstag ganz konkrete Aufgaben übertragen. Sie werden sofort in die jeweiligen Teams integriert und müssen gleich mit anpacken – was ihnen besonders gut gefällt. Sie schätzen es sehr, dass sie nicht mit den „typischen“ Lernenden-Jobs, wie kopieren und Kaffee kochen, abgespiesen werden, sondern gleich mit richtiger, tagesaktueller Arbeit loslegen können.
Meine Lernenden wechseln alle zwei Monate zwischen drei Abteilungen, in denen sie eigene Betreuer haben: der Warenannahme, dem Lager und dem Ersatzteil-Service-Center. In der Warenannahme überprüfen sie die angelieferten Waren und verbuchen diese mit Hilfe des Computers. Im Lager übernehmen sie die verbuchten Materialen, registrieren sie im Lagerverwaltungssystem und lagern sie am zugeteilten Platz ein. Auch das Kommissionieren nach Ausfassliste lernen sie kennen. Ein ganz wichtiger Aufgabenbereich, damit die in der Montage benötigten Teile auch termingerecht ankommen – und unsere Maschinen schlussendlich pünktlich beim Kunden in Betrieb genommen werden können. Im Ersatzteil-Service-Center helfen sie zum Beispiel dabei mit, dass die Ware rechtzeitig an unsere Kunden geliefert wird. Nach jedem Abteilungswechsel stehen wieder neue Lern-Inhalte auf dem Programm.
Beurteilen und benoten
Im Anschluss an jeden dieser zweimonatigen Einsätze bekommen die Lernenden von den Betreuern einen Arbeitsplatzbericht. Dort werden ihre Leistungen im Arbeitsalltag beurteilt. Mit diesen Berichten und meinen eigenen Beurteilungen erstelle ich jedes Semesterende einen sogenannten Betrieblichen Kompetenznachweis. Daraus ergeben sich fünf Noten, die dann bei der Lehrabschlussprüfung mit eingerechnet werden. Das Schreiben von Berichten und die Beurteilungen sind ein wesentlicher Teil meiner Arbeit als Berufsbildnerin. Ebenso wie die Vorbereitung der Lernenden auf die Abschlussprüfung. Hier schauen wir die Anforderungen und Inhalte gemeinsam an, damit alle gut vorbereitet an die Prüfungen gehen.
Als Berufsbildnerin erlebe ich auch immer wieder lustige oder kuriose Momente. Wie vor ein paar Jahren, als ein Lernender einen Gabelstapler steuerte (den Führerschein dazu absolvieren die Lernenden übrigens während der Ausbildung) und währenddessen tatsächlich in aller Seelenruhe ein Eis ass. Innerlich musste ich etwas schmunzeln, doch den Lernenden habe ich natürlich streng verwarnt. Denn Staplerfahren birgt ein hohes Unfallrisiko, wenn man nicht aufmerksam ist und sich an die Sicherheitsbestimmungen hält. Es kann jederzeit ein Mitarbeitender um die Ecke oder hinter einem Auto hervorkommen, was zu einem schweren Unfall führen kann. Deshalb bin ich froh, dass damals alles gut gegangen ist.
Die richtige Wahl treffen
Auch bei der Auswahl der neuen Lernenden bin ich involviert. Ich betreue nicht nur die Schnupperlernenden, die bei Interesse und vor der Bewerbung zwingend bei uns reinschauen müssen, sondern führe auch die Bewerbungsgespräche. Nach neun Jahren in der Funktion als Berufsbildnerin für Logistiker habe ich viel Erfahrung gesammelt, was mir dabei hilft, bei der Wahl eines Bewerbers bzw. einer Bewerberin eine gute Entscheidung zu treffen. Ich achte darauf, dass sie Interesse zeigen, dass sie Fragen zum Job und der Firma stellen und man ihnen nicht jedes Wort einzeln aus der Nase ziehen muss.
Auch die vielgerühmten Sozial- und Selbstkompetenzen spielen bei der Auswahl eine grosse Rolle. Da wir immer im Team arbeiten und uns gegenseitig viel helfen, lege ich darauf grossen Wert. Zum einen sind da die Bewertungen aus den Schulzeugnissen, die einen ersten Eindruck vermitteln. Zum anderen erkennt man auch beim Schnuppern oder im Gespräch schnell, ob das Auftreten und die Einstellung stimmen. Wer das Handy in der Hosentasche hat und immer wieder drauf schauen muss, kommt bei mir nicht gut an. Über ein anständiges Verhalten und einen freundlichen Umgang freuen sich auch die zukünftigen Arbeitskollegen in den Teams.
Das müssen Logistiker-Lernende mitbringen
Zum Schluss habe ich noch ein paar Tipps, welche Voraussetzungen Jugendliche mitbringen müssen, wenn sie Logistiker oder Logisitikerin werden wollen. Man muss zuverlässig arbeiten können und Verantwortung übernehmen, da von der korrekten Arbeit im Lager später viele weitere Arbeitsplätze in der Montage abhängig sind. Wichtig ist es, dass man mit anpacken kann, denn man bearbeitet von Anfang an ganz konkrete Aufträge. Und was viele unterschätzen: in der Logistik muss man auch körperlich fit sein und Ausdauer haben. Denn oft sind wir den ganzen Tag auf den Beinen, haben viel Bewegung und müssen dabei konzentriert bleiben.
Ich kann allen interessierten Jugendlichen empfehlen, sich auf der neuen Job-Website Müller Martini Future umzuschauen. Hier erfahren sie alles über die Ausbildungsberufe, den Bewerbungsprozess und mögliche Schnupperlehren. Gern können sie mich bei Fragen auch persönlich kontaktieren.
Hoffentlich bis bald!
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